Konzertbericht

November 2010 - Spacige Klänge und flirrende Großstadt-Sounds

Ansgar Specht und seine Band punkteten im Jazzclub mit sehr entspannt groovenden Easy-Listening-Stücken

Ansgar Specht (l.) und seine Mitstreiter ? hier Christian Kappe und Axel Senge ? erfreuten die Jazz-Fans in der Werkstatt mit einem warmen, groovenden Sound.  ■  Foto: Rosenthal

Ansgar Specht (l.) und seine Mitstreiter ? hier Christian Kappe und Axel Senge ? erfreuten die Jazz-Fans in der Werkstatt mit einem warmen, groovenden Sound.  ¦  Foto: Rosenthal

Spacige Klänge und flirrende Großstadt-Sounds

Ansgar Specht und seine Band punkteten im Jazzclub mit sehr entspannt groovenden Easy-Listening-Stücken

LIPPSTADT  ¦  Als Bandkollege Axel Senge der Liebe wegen nach Köln ziehen wollte, habe man ihn vor die Wahl gestellt: ?Entweder Band oder Frau?, plaudert Jazzgitarrist Ansgar Specht aus dem Band-Nähkästchen. Das Publikum in der Werkstatt lacht amüsiert. Der Freundin, so erzählt Specht munter weiter, hätten die Musikerkollegen gesagt: ?So?n Typen findest du doch überall, so einen Saxophonisten wir allerdings nicht.?

Bandleader Ansgar Specht hat in seiner Jazz-Combo allerdings weitere Musiker um sich geschart, die alle ihr Handwerk bestens verstehen. Neben Saxophonist Senge ist das Keyboarderin Toshi Seo, Bassist Reinhard Glowazke, Schlagzeuger Norbert Wilke und als Gastmusiker an diesem Donnerstagabend Trompeter Christian Kappe.

Auf Einladung des Lippstädter Jazzclubs zeigte die Band aus Ostwestfalen-Lippe in der recht gut besuchten Musikkneipe, was ein ordentlicher ?Jazz-Hammer? ist. Das Sextett präsentierte dabei einige neue Stücke der aktuellen CD ?Diversion?. Doch auch ältere Nummern wie das zehn Jahre alte ?Slow Motion?, sprechen mit ihrem zeitlosen Sound immer noch an. Fast mystisch, mit leicht spacigen Keyboardklängen leitet Toshi Seo dieses Stück ein.

Insgesamt entpuppen sich alle Stücke, auch die als vermeintlich ruhig angekündigten, als sehr entspannt groovend und tanzbar. Leider ist es nur ein einzelner Tänzer, dem diese Musik in die Beine fährt. Die anderen Zuschauer genießen den relaxten Easy-Listening-Sound ebenso entspannt, aber eben weniger bewegungslastig.

Während die Mitspieler ein klangliches Grundgerüst schaffen, dominieren vor allem Senge und Kappe mit ihren markanten Instrumenten das akustische Bild. Nummern wie ?Uptown? oder ?Sidewalk Café? versprühen durch den vitalen Trompeten- und Saxophonsound auf ihre Art ein Gefühl von Fernweh und die Atmosphäre einer flirrenden Großstadt.

Specht entlockt dabei, sehr vertieft in sein Spiel, seiner Gitarre einen vollen und warm nachhallenden Klang. Immer wieder würdigt das Publikum mit Zwischenapplaus das Spiel der Musiker. Ab und zu legt Kappe seine Trompete zur Seite und wechselt zum artverwandten Flügelhorn, dessen weicher Klang es dem Zuhörer noch wärmer ums Herz werden lässt. 

 

Quelle: Der Patriot - juro

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