Konzertbericht

4.4.2019 Aprilkonzert - Wunderbar kraftvoll und beschwingt

Die Woodhouse-Jazzband ließ bei ihrem Konzert das Stimmungsbarometer schnell nach oben schnellen. Foto: Heier

Lippstadt. Es ist ein Jazz-Abend wie aus dem Bilderbuch. So ein Groove, so viel Jazz pur - das hat das Publikum mit der Woodhouse Jazzband beim Jazzclub in der Musikkneipe Werkstatt erleben können. Die alten Hasen des Bühnen-Jazz bescherten ein hochkarätiges Konzert voller Empathie.Schnell nach oben schnellt das Stimmungsbarometer, wenn ein auf Kreuzfahrschiffen erprobter Horst Janßen moderiert und sich die Musiker noch dazu als exzellente Solisten präsentieren. Dabei spielen sich die Liebe zum Jazz, die Freundschaft untereinander und die musikalische (Bühnen)-Erfahrung in die Hände.
Seit 66 Jahren gibt es die Woodhouse Jazzband, zwar längst nicht mehr in der Ursprungsbesetzung, doch pflegen Horst Janßen (Posaune), Hinderik Leeuwe (Trompete), Waldemar Kowalski (Saxofon, Klarinette), Georg Derks (Klavier), Rolf Drese (Arangeur und Schlagzeuger) und Sängerin Gaby Goldberg diese Tradition weiter.

Mit der gebürtigen Lippstädterin Caris Hermes hat es zudem einen Special Guest am Kontrabass gegeben.Es ist eine wahre Freude, wenn die Band Standards aus dem American Songbook anstimmt - Stücke wie "Almost Like Being In Love", "Agua De Beber", "Drop Me Off In Harlem", "Stardust" oder "Misty" im Bossa-Gewand, die dank der Arrangements von Schlagzeuger und künstlerischem Leiter Drese einen wohlgeformten Brass-Sound mit pikanter Bigband-Note erfahren. Dafür sorgen dreistimmige Bläsersätze und exakt gesetzte Fill-Ins. Es wird kraftvoll, beschwingt, aber auch "smooth". Da sind Musiker am Werk, die um die Kraft der gut gesetzten Improvisation wissen und diese brillant auszuspielen wissen. Es kommt super an, wenn Kowalski förmlich die Töne - wie aus Kannen geschüttet - fließen lässt, Goldberg andächtig zur Ballade koloriert, Derks sich so wunderbar elegisch in die Tasten legt oder Leeuwe mit einem eleganten Tromepetensolo schmeichelt. Flugs finden sich die Musiker, die ein jeder für sich ein hervorragendes Portfolio abliefern könnten, mit Paul Kuhn, Quincy Jones und Till Brönner auf der Bühne gestanden haben, zusammen.Und das nach dem Motto: Jeder Abend ist ein Fest. Danke dafür, Woodhouse-Jazzband.

 

Quelle: ZV Der Patriot GmbH - rio

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