Konzertbericht

7.3.2019 - Märzkonzert - Geschmeidiger Sound

Ansgar Specht & Smart Groove in der Werkstatt. Foto: Balzer

Ansgar Specht & Smart Groove in der Werkstatt. Foto: Balzer

Lippstadt. Es ist eher ungemütlich draußen. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich ein eher überschaubares Publikum in der Lippstädter Musikkneipe Werkstatt eingefunden hat. Doch während an diesem Abend so manche Windböe um die Häuser fegt, ist es im Konzertraum mucksmäuschenstill. Ansgar Specht & Smart Groove spielen Musik zum Zuhören. Und das kommt bei den Besuchern sehr gut an. "11 pm" heißt das Stück, mit dem das Quintett in das Programm einsteigt. Ein ruhiger, leicht melancholischer Titel, der jedoch fast unmerklich anzieht und seinen eigenen Sog entwickelt. Das von Axel Senge gespielte Saxophon ist zunächst das tragende Instrument, eine Position, die es in diesem Stück, ebenso wie auch später, immer wieder mit der Gitarre von Bandleader Ansgar Specht tauscht. Weiter geht es mit dem sehr atmosphärischen "Gibraltar" des "legendären Jazztrompeters" (Ansgar Specht) Freddie Hubbard. "Jetzt spielen wir ein Stück von einem Musiker, der nicht ganz so legendär ist - nämlich von mir", merkt der Bandleader trocken an. "Es sollte mal eine Ballade werden, und was daraus geworden ist, spielen wir jetzt vor." "No Ballad" ist das Stück passenderweise betitelt, das dann auch mit einem ganz unballadigen untergründigen Groove loslegt, bevor sich mit Bruno Martinos "Estate" ein weiterer Klassiker anschließt. Fremdmaterial und Eigenkompositionen gehen nahtlos ineinander über. Der Sound ist zuweilen geradezu relaxt und loungig, gerät aber nie in Gefahr, zu sehr ins Easy Listening abzugleiten. Dafür sorgt schon das energische, fordernde Saxophon von Axel Senge, das perfekt mit Spechts geschmeidigem, eher weichen Gitarrenspiel harmoniert. Auch wenn der Sound recht homogen ist, kennen Smart Groove stilistisch keine Scheuklappen. Manchmal sind sie pur jazzig, um dann auch mal ins Funkige zu wechseln. Keyboarderin Toshie Seo ist eher für die Untermalung zuständig, setzt aber auch immer wieder eigene Akzente, während Bassist Reinhard Glowazke und Drummer Udo Schräder für den namensgebenden Groove sorgen.

Quelle: ZV Der Patriot GmbH - Andreas Balzer

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