Lippstadt. Man möchte dahinschmelzen, träumen, übers Meer schauen oder auf einer Bergwiese sitzen ? und diese Musik hören. Am Donnerstagabend ist die Band Mylène Kroon & Maesters in der ?Werkstatt? zu Gast. Eingeladen hat der Lippstädter Jazzclub zu ?Nachtmelodien aus den Niederlanden?. Tatsächlich dreht sich alles um die Dinge, die in der Nacht geschehen, in der Morgendämmerung und zur Abendstunde. ?Der Morgen strahlt wie ein kleines Kind, das noch keine Zeit erfährt?, zitiert die Sängerin einen ihrer Texte, die sie zu gefühlvollen Songs verarbeitet hat. Mal englisch, mal in ihrer Muttersprache. Sie erzählt von der ?Nacht, wo alles leise wird und nur die Dinge beleuchtet werden, die wir selber auswählen?. Mit ihrer klaren und vollen Stimme, die die klassische Ausbildung nicht verleugnen kann, verzaubert sie ihre Zuhörer und schafft es, das nicht einer ihrer emotionalen Texte ins Kitschige oder gar Unglaubhafte abdriftet. Begleitet wird sie von Michael Retting am Flügel und Rene Pauls am Kontrabass. Der junge Bassist spielt pizzicato, zupft mit den Fingern und belebt mit geschickt eingesetzten ?Dead Notes? den rhythmischen Fluss seiner Interpretationen. Die meisten Texte stammen aus der Feder der niederländischen Sängerin, doch das Trio begeistert auch mit Jazzstandards wie ?Goody Goody?. Mylène Kroon besingt eine ?Nacht in Vermont? mit bezaubernder Nonchalance, die Klänge gehen so leicht wie eine sanfte Brise ins Ohr und direkt ins Herz. Aber sie können auch schnellere Töne, was sie u.a. mit ?Route 66? demonstrieren. Klar, dass sie nicht ohne Zugabe von der Bühne kommen. Als Betthupferl gibt?s das Schlaflied ?Lullaby?. Wer jetzt Lust auf das neue Album der Band bekommen hat, muss noch warten. Das erscheint in etwa anderthalb Wochen.

Quelle: ZV Der Patriot GmbH
hewi