Konzertbericht

4.2.2016 Februarkonzert - Mitreißendes Debüt

1

LIPPSTADT - ?Back to Trad? ? das ist der Titel der ersten CD und gleichzeitig auch das Programm des noch recht jungen Pascal Bartoszak Quartet, das am Donnerstag auf Einladung des Jazzclubs in der Werkstatt ihr Lippstädter Debüt feierte. Vor eineinhalb Jahren fanden die Musikstudenten aus Essen und Köln zusammen. Mit dabei: die Lippstädter Kontrabassistin Caris Hermes, die schon als Teenager alljährlich beim ?Jazz im Foyer? auf sich aufmerksam machte. Am Donnerstag kam sie gemeinsam mit Pascal Bartoszak (Altsaxophon und Komponist), Jakob Lüffe (Klavier) und Niklas Walter (Schlagzeug), um die Jubiläumsreihe zum 60. des Jazzclubs mit heimischen Musikern abzuschließen.

Und es jazzt fröhlich in der trotz Weiberfastnacht wirklich gut besuchten Werkstatt. In der Tradition des swingenden Mainstream-Jazz der Bebop- und Hardbop-Ära der vierziger und fünfziger Jahre erklingen nur Eigenkompositionen Bartoszaks, in die das Quartet heutige Jazzströmungen mit einfließen lässt. Guter alter Jazz neu aufgelegt, könnte man sagen.

Immer wieder meint man, einen Jazz-Standard herauszuhören. Doch die Stücke, die sich nur vom Hören her manchmal thematisch an bekannte Titel anlehnen, sind eigenständige, durchkomponierte Werke. Selbstbewusst und für sich stehen ?Twisted?, die Ballade ?Homecoming?, das kurz vor einem Auftritt entstandene ?Swift? oder der Bossa Nova ?Maja?, eine Komposition, die Bartoszaks kleiner Schwester gewidmet ist, für sich.

Die Musiker haben sich gefunden, sie brennen für die gleiche Sache. Das hört und sieht man an der gemeinsamen Spielfreude. Sie alle überzeugen mit fundiertem, solidem Handwerk und das wird gewürdigt: Es gibt ordentlich Zwischenapplaus für die mitreißenden Soli.

Vor allem Lüffe ist es, der mit seinem ausdauernden Improvisationstalent begeistert und seine Finger einfach nicht still halten kann. Auf der Klaviatur legt er einen Lauf nach dem anderen und immer wieder neue Phrasierungen hin. Bartoszak folgt ihm mit kraftvollen und spielerisch ausholenden Improvisationen auf der ?Kanne?.

Nicht viel Platz bleibt der zierlichen Caris Hermes mit ihrem Kontrabass hinter ihrem Kollegen auf der etwas verkleinerten Bühne, wo sie mit wendigem und erfindungsreichem Spiel auf den Saiten überzeugt.

Niklas Walter ?rollt? wunderbar über sein Schlagwerk und verleiht dem Ensemble jene rhythmische Stimme, die das Bartoszak Quartet im Gesamtklang erfrischend und zielsicher rüberkommen lässt.

Quelle: ZV Der Patriot GmbH- rio

Archiv